Auf nach Mömpelgard

L’Isle-sur-le-Doubs – Dampierre-sur-le-Doubs – Montbéliard

Fr..-So., 28.-30.07.2023. Freitag haben wir es nicht eilig. Am Morgen lassen wir es geruhsam angehen und auch mit der heutigen Streckenlänge halten wir es eher kurz. Es ist nicht wirklich eine erste Fahrmüdigkeit, aber bereits nach 17 km und 12 Schleusen ist am Mittag in dem kleinen Dorf Dampierre-sur-le-Doubs Schluss. Ein Kai im Dorf, kurz vor der Schleuse N° 18, drängt sich für einen Halt auf.

Bis auf einige, wenige Radfahrer, die auf der Bank am Kai eine Pause einlegen, und noch weniger Spaziergänger, haben wir nur einen ständigen Besucher – warum wir ihn „Zorro“ taufen, sieht man auf dem Bild.

Das nächste Tourziel ist am Samstag der nur 7 km entfernte Port de Plaisance in Montbéliard. Start mit Hindernissen. Das Schleusentor „zickt“ und ein VNF-Mitarbeiter kommt auf telefonische Anforderung erst nach 1 1/2 Stunden. Hinter uns bildet sich ein Ministau von zwei weiteren Booten. Die restlichen Schleusen fahren wir dann zügig im Doppelpack mit einem holländischen Alleinfahrer. Wir bleiben wir noch einen weiteren Tag in Montbéliard und umrunden die sonntagsleere Stadt (samt downloadbarem Audioguide) in einen grösseren Spaziergang.

Montbéliard, rd. 26.000 Einw., (deutsch Mömpelgard) ist eine Kleinstadt, deren größter Arbeitgeber wohl Peugeot ist. Das größte Werk der Automarke sowie das Peugeot-Museum befinden sich im benachbarten Sochaux, wobei das Peugeot-Werk zum Teil auf dem Gebiet von Montbéliard liegt. Insgesamt sind in der Gegend ca. 34.000 Mitarbeiter direkt oder indirekt bei Peugeot beschäftigt.

Der frühere deutsche Name „Mömpelgard“ beruht auf der 400-jährigen Zugehörigkeit zum weltlich-historischen Territorium des Hauses Württemberg. Seine Hochzeit liegt zwischen dem 15.und 18. Jh. Obwohl die heutigen Einwohner der früheren linksrheinischen Herrschaften französische Staatsbürger sind, ist die ehemals württembergische Tradition weiterhin sichtbar.

Es gibt Bauwerke, die an die einstige Herrschaft erinnern. Vor allem in der lutherischen Ausrichtung der Städte und Dörfer hat sich eine Eigenart erhalten, die auf die einstige württembergische Zugehörigkeit zurückgeht. Als erste deutsch-französische Städtepartnerschaft nach dem Zweiten Weltkrieg entstand hier eine Verbindung zwischen Ludwigsburg und Montbéliard. Beide Städte sind ehemalige Residenzen der Herzöge von Württemberg.