Das Wetter schlägt um, wir fahren weiter. Aufs Land

Besançon – Baume Les Dames – L’Isle-sur-le-Doubs

Di.-Do., 25.-27.07.2023. Es gäbe noch das ein oder andere in Besançon, das ein näheres Betrachten wert gewesen wäre … aber, wie schon so häufig: wir wollen doch noch weiter.

Es folgen zwei Fahrtage und ein Bunkertag mit Mini-Spaziergang. Am Dienstag geht es noch relativ trocken los. 36 km und 9 Schleusen sind keine Herausforderung. Wir fahren aufs Land. Ruhige Gegenden, zum Teil weite Flusslandschaften, Ruhe, Gelassenheit. Nur das Wetter weiß nicht, was es will. Die Sonne versteckt sich hinter imposanten Wolkenbildern. Ein kurzes aber heftiges Gewitter rauscht am Nachmittag über uns hinweg. Der Zielort Baume Les Dames ist nur zum Übernachten.

Mittwoch, Dasselbe in Grün. 32 km, 12 Schleusen. Das Wetter bessert sich. Und wenn die Sonne draußen ist, klettert das Thermometer auch gleich wieder in die höheren Zwanziger. Tagesziel ist der kleine Ort L’Isle-sur-le-Doubs.

In der Flusskarte ist ein „Supermarkt-Anleger“ vor der Stadtschleuse vermerkt. Prima, der kommt uns gerade recht. Ein mächtiger InterMarché. Wir sind derart begeistert, dass wir noch am Nachmittag mit einem randvollen Einkaufswagen mit Getränken direkt ans Schiff fahren.

Auf einen möglichen Umzug in den Hafen-Anleger mit Strom und Wasser am Donnerstag verzichten wir. Die Batterien sind voll, der Wassertank ebenfalls. Wir bleiben also vor der Schleuse liegen und machen einen Ortserkundungsrundgang.

L’Isle-sur-le-Doubs grenzt im Norden an den Lauf des Doubs, der aus zwei Armen besteht die eine Insel umschließen, die dem Ort seinen Namen gab. Auch unser Canal du Rhône au Rhin durchkreuzt die Gemeinde.

Mönche der nahegelegenen Abtei Lieu-Croissant schenkten diese Insel im 12. Jahrhundert Thiébaut de Neufchâtel. Die bereits mächtige Familie der Region gründete die Stadt im Herzen dieser Insel, baute dort eine Burg und beherrschte diese Herrschaft bis zum 16. Jahrhundert. Während der Revolution wich das abgerissene Schloss Schmieden, die Schrauben und Bolzen herstellten, was den Wohlstand von L’Isle-sur-le-Doubs steigerte (der letzte Teil der Anlage wurde erst 2009 geschlossen).

Die heute etwa 3.000 Einwohner zählende Gemeinde hat sich mit ihren Kais und alten Wohnhäusern ein charaktervolles Erbe und einen malerischen Charme bewahrt. Das bescheidene Rathaus befindet sich noch immer symbolisch auf der „Gründerinsel“.