Chaumont – Jorquenay – Langres
Mi.-Fr., 28.-30.06.2023. Der nächste Stop ist in Langres geplant. Eigentlich mit einem Übernachtungshalt in Rolampont. Anlegemöglichkeiten sind in diesem Abschnitt eine Seltenheit – und der in Rolampont ist bereits mit zwei großen Sportschiffen belegt. Die nächste Möglichkeit, Jorquenay, ist dann eigentlich nicht mehr weit von Langres entfernt, aber wir haben für den Tag genug und übernachten dort. 36 km und 20 Schleusen haben uns geschafft.
Die finale Anfahrt auf Langres ist dann am Donnerstag nur noch ein Katzensprung mit einer Automatikbrücke und zwei Schleusen.
Im Hafen von Langres ergattern wir den letzten freien Platz. Der Hafenmeister warnt uns vor einer bevorstehenden Schließung des Canal entre Champagne et Bourgogne. Er soll voraussichtlich am 8. Juli wg. Niedrigwasser geschlossen werden. D. h. bis dahin müssen wir auf der Saône sein.
Um nicht zu sehr unter Druck zu geraten, beschließen wir, nur zwei Nächte zu bleiben. Das reicht, um uns (per Rad) die hochgelegene, historische Stadt ansehen zu können und auf dem Rückweg die Vorräte aufzufüllen. Der Hafenmeister empfiehlt Lebensmittel für 4 bis 5 Tage an Bord zu haben. Nach Langres kommt bis zum Kanalende nur noch die absolute Einsamkeit.
Die Stadt Langres, 7700 Einw., erhebt sich auf einem Vorgebirge der gleichnamigen Hochebene. Auf dem Plateau von Langres entspringen einige der wichtigsten Flüsse Frankreichs, z. B. die Marne, die Seine und die Aube.
Die Renaissance stellte für Langres wohl die Periode größten Wohlstands dar. Auf diese Zeit gehen die bürgerlichen, religiösen und militärischen Bauwerke zurück, die man jetzt noch vorfindet. Im 19. Jahrhundert wurden die Festungswerke um eine Zitadelle im Vauban-Stil erweitert.
Die kleine Stadt hat wunderschöne Ecken und kleine Plätze. Die alten Bauwerke sind zahlreich vorhanden, viele davon leider arg vernachlässig. Es fehlt ganz offensichtlich an einer gutverdienenden Mittelschicht.
Das Wetter ist umgeschlagen. Es wird deutlich kühler und die Regenphasen dauern länger. Zum Glück aber kein Starkregen. Uns tut die Pause von der hochsommerlichen Hitze gut.