Assen
Ein Sommersonntag in der Stadt. Das quirlige Leben ist einer beschaulichen Verschlafenheit gewichen. Erst nach dem Mittag sind Pärchen, Familien und kleine Gruppen von Sonntagsausflüglern wieder auf den Beinen.
Wir wollen ins Drents Museum. Was 1259 als Kloster begann wurde später als Provinzverwaltung um- und ausgebaut. Das Drents Museum wurde im Jahr 1854 gegründet. Und was hier mit einer einfachen Vitrine begann, ist inzwischen zu einem imposanten Museum herangewachsen. Und damit das historische Zentrum optimal zur Geltung kommt, wurde die Erweiterung des Drents Museums von 2009 bis 2011 unterirdisch realisiert. Über dem großen Ausstellungsraum wurde ein Garten zum Schlendern angelegt.
Aktuell stehen zwei Ausstellungen im Fokus. Iran, kulturelle Wiege der Menschheit und Der Fall Vermaning. Warum um Zweitere soviel Aufwand betrieben wird, ist uns nicht ganz klar geworden. Es zeigt das Leben des bis heute umstrittenen holländischen Amateurarchäologen Tjerk Vermaning, der durch seine Funde die Geschichte Drenthes mal eben um 50.000 Jahre zurückverlegen wollte.
Die Ausstellung Iran nimmt die Besucher mit auf eine Reise durch die iranische Kulturgeschichte. Die in der Schau beleuchtete, nahezu unvorstellbare, Zeitspanne von 7000 BC bis 1700 AD reicht von den ersten Anfängen – der Zeit, in der Ackerbau und Viehzucht aufkamen – bis hin zur Kultur der Elamer, dem Perserreich und der islamischen Zeit. Die Exponate werden hervorragend präsentiert. Das Ganze macht Lust auf mehr. An dieser Stelle bedauere ich, dass aus dem „Afghanistan-Projekt“ nichts geworden ist.
Nach dem Museum noch ein wenig in die Gärten (der größere ist Veranstaltungsfläche für Familien, Musik- und Tanzvorführungen). Der Tag klingt auf dem Boot aus und ab morgen müssen wir tatsächlich eine genaue Tourplanung einhalten, damit wir erstens pünktlich in Haren (wg. Susanne) und zweitens pünktlich in Minden (wg. Kato-Kaufinteressent) sind.