Die ersten Etappen in Frankreich und, wir stellen fest, „jedes Ding hat zwei Seiten“

Dinant (B) – Givet (F) – Revin – Monthermé

07.-12.06.2025 – Samstag, Fahrtag von Dinant nach Givet, der ersten Station in Frankreich. Die vier Schleusen klappen perfekt und das auch noch in „Alleinfahrt“! Trotzdem kommen wir etwas ermüdet in Givet an – nur zum Übernachten an der Kaimauer. Wir gehen noch nicht mal von Bord.

Sonntag. Mit der gestern an der Grenzschleuse erhaltenen Télécommmande geht es nun automatisiert weiter. Allerdings, die ersten zwei Schleusen (vor und nach dem „Tunnel de Ham“) werden wir noch durch Schleusenwärter:innen betreut. Ist auch ganz angebracht, da der Hub unangenehme 3,20 m hoch ist und in den Wänden keinerlei Festmacher sind. Da das Ganze „montant“ (zu Berg) geht, wir also unten einfahren, ist Hilfe bei den Leinen von oben immer willkommen.

Der Tunnel de Ham (565 m) wird von uns nun mittlerweile das dritte Mal durchfahren. Routiniert passieren wir den Tunnel ohne Umbau zum „Cabrio“ und sogar mit stehendem Mast. Lediglich ein Frontdachelement wird geöffnet, der besseren Sicht wegen.

Ab Schleuse Mouyon (56) fahren wir wieder die standardisierten, fernbedienten kleinen französischen Schleusen im „Freycinet-Maß“ (38,5 m Länge und 5 m Breite). Wir müssen uns erst wieder an diese kleinen Kammern gewöhnen. Zu Berg zerrt vorn der einbrechende Wasserdruck heftig am Schiff. Monika fühlt sich in den Schleusen stets dabei wie bei einer Einheit in der „Muckibude“. Drei der vier Schleusen sind wir leider vorne, die letzte dürfen wir alleine fahren.

In Revin erwischen wir am Nachmittag (natürlich wieder ohne Voranmeldung) den letzten freien Platz in unserem Lieblingshafen.

Montag bis Mittwoch: Und das jedes Ding seine zwei Seiten hat, erfahren wir dieses Mal in Revin. Ein notwendiger, großer Einkauf am Montag wird arg getrübt durch einen grottigen und äußerst schlecht sortierten Intermarché. Unser Einkauf zeigt deutliche Lücken.

Im Hafen wollen wir uns in Müßiggang üben und überlegen, sogar noch einige Tage zu verlängern. Nix da! Catherine, die wir als den „Sonnenschein der Anlage“ in Erinnerung hatten, erscheint uns bereits am Montag schon ziemlich gestresst. Da, wo sonst Freundlichkeit und Nachsicht auf schlecht französisch sprechende Gäste genommen wurde, stehen wir dieses Mal einem ungeduldigen Redeschwall in ungewohnt harscher Tonart gegenüber.

Besonders schlimm wird es, als ich mich auch noch versehentlich zuerst mit unserem Ankunftstag vertue. Eine Verlängerung ist wegen der vielen Anmeldungen ab morgen nicht mehr möglich. Kein Problem für uns … nur der herrische Ton missfällt uns enorm. Kurz, wir werden eindrücklich ermahnt, morgen, Do., früh den Hafen zu verlassen, und fühlen uns wie „vom Hof gejagt“.

Do, 12.06.2025. Mit etwas Frust im Bauch verlassen wir Revin gegen 10 Uhr. Der Hafen ist nun relativ leer.

Das eigentliche Tagesziel, Charleville-Mézières, ist 6 Schleusen und 42 km entfernt. Aber eine defekte Schleuse zwingt zu einer einstündigen Pause und wir beschließen spontan nach 4 Schleusen die Fahrt in Monthermé zu beenden. Hier lagen wir in 2021 auch schon einmal.

In diesem Jahr nur Zwischenstopps, Namur & Dinant

Namur – Dinant

Mo., 02.06.2025. Ähnlich unserem Aufenthalt in Liège sind auch die nächsten zwei Stationen in dieser Saison sehr ereignisarme Stopps. Über die Hauptstadt der Wallonie, Namur, und den Tourismusmagneten und Adolphe-Sax-Geburtsstadt, Dinant, haben wir in zahlreichen Blogs bereits berichtet. Jetzt freuen wir uns, dass wir uns schnell und gut in den Städten zurechtfinden.

Allerdings schützt Wissen nicht davor, den gleichen Fehler erneut zu machen. Nein, trotz aufwändiger Suche werden wir in Dinant, wie schon 2021, auch diesmal keine passende Gasflasche finden.

Das Wetter lässt weiterhin zu wünschen übrig. Die Tage haben extreme Schwankungen. Und die Regenphasen nehmen zeitweilig überhand. An den Abenden frischt es kräftig auf. Aber, wir wollen nicht meckern – manchmal zeigt sich auch die Sonne.

Mi., 04.06.2025. Der Fahrtag nach Dinant ist unkompliziert. Die sechs Schleusen fahren sich wie geschnitten Brot. Dank überaus freundlichem Schleusenpersonal! Trotzdem, am Abend geht es früh in die Kojen.

Do./Fr., 05./06.06. Dinant ist überraschend leer. Kurz vor dem Pfingstwochenende ist von Besucherwelle nichts zu sehen. Das schlechte Wetter, mit nur seltenen Sonnendurchbrüchen, tut sein übriges, um das Stadtflair gegen Null zu drücken.

Ein E-Mail zu David nach St Jean de Losne wird am nächsten Tag schnell beantwortet. Wir bekommen eine positive Nachricht auf unsere Anfrage nach einem Winterplatz über die wir uns sehr freuen.

Der letzte Teil der Mail macht uns sehr betroffen. Bereits Anfang März ist Marie Christine im Alter von 70 Jahren nach wohl kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Eine sympathische, engagierte und gastfreundliche Frau. Wir wussten zwar von der Krankheit, hatten aber die Hoffnung, sie in ihrem „Heimathafen St Jean“ im Sommer wiederzusehen. Unsere Gedanken sind bei Dominique, ihrem Mann.

Liège: La Belle et la Bête

Liège

Do., 29.05.2025, ein Geburts(feier)tag der eher ruhigen Art. Ausgiebiges Frühstück, ein kleiner Stadtausflug mit dem Rad und abends ins „La Rive Gauche“, das (angeblich) die besten „Boulets à la liégeoise“ in Lüttich zu bieten hat.

Himmelfahrts-, Vater- oder Herrentag-Attitüden sind in der Stadt nicht zu beobachten. Lediglich rund um den Place St-Lambert zieht „Radio HITALIA“ eine kleine Menschenmenge mit Livemusik und italienischen Marktständen an. Auf der Bühne werden Italo-Pop-Songs und 3-Tenöre-Covers präsentiert. Ein bisschen schräg das Ganze, aber es finden sich genügend Fans.

Am Freitag ist für mich noch ein kleiner Shopping-Nachschlag fällig. Diesmal neue Bootsschuhe.

Da wir Liège ja bereits ausgiebig aus den Jahren 2021/22/23 (s. Blog-Beiträge) kennen, bleibt nicht so wahnsinnig viel Neues zu entdecken. Also nehmen mal wir uns die „Grüne Kuppel“ und den daneben stehenden Turm (auf der Anhöhe Cointe im gleichnamigen Stadtbezirk) südwestlich hinter dem Hauptbahnhof zur Erkundung vor.

Es handelt sich um das Mémorial Interallié, eine Gedenkstätte die nach dem Ersten Weltkrieg errichtet wurde, um an die Beteiligung aller Alliierten des Weltkrieges zu erinnern.

Das Denkmal besteht aus der Kirche Église du Sacré-Cœur et Notre-Dame-de-Lourdes als zentrales religiöses Gebäude und dem Turm Phare de Liège als säkulares Denkmal. Die Kirche wurde im Jahr 2010 profaniert und ist seitdem geschlossen. Das komplette Ensemble wurde zum 4. August 2014 (große Gedenkfeier zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs) aufgefrischt, aber geht seitdem leider in einen sehr vernachlässigten Zustand über.

Im Turm wurde vor einigen Jahren ein Leuchtturm-Mechanismus von den Lichtplanern des Eiffelturms installiert. In Erwartung endgültiger Genehmigungen arbeitet der Lütticher Leuchtturm seit seiner Einweihung punktuell, um beispielsweise historische Daten oder den Feiertagen zum Jahresende zu gedenken.

Zurück im Hafen passiert es dann: Monika wird am schmalen Kai im Vorbeigehen zu unserem Boot von einem Cocker Spaniel aus heiterem Himmel angegriffen und in die Wade gebissen. Sie ist erschrocken, die Hundebesitzer peinlichst berührt. Zum Glück ist die Wunde nicht tief, die Schmerzen halten sich Grenzen, nur bildet sich schnell eine Schwellung.

Am Abend haben wir Karten für das OPRL (Orchestre Philharmonique Royal de Liège). Ein Konzertabend „Du West End à Broadway“, von London nach New York, ein buntes Best-Of beliebter Musicals. Und, was gibt es zum Auftakt? Die Ouvertüre zu „La Belle et la Bête“! Darauf mein Kommentar: „Wie passend – Meine Schöne und das (hundige) Biest“.

Samstag, 01.06.2025. Am nächsten Morgen wird die Wunde begutachtet und von Monika, ohne ärztlichen Befund, als reisefähig erklärt. Alors, wir fahren weiter – nach Namur.

Noch 3 Tage Maastricht und dann im Sauseschritt nach Liège

Maastricht – Liège

So., 25.05.2025. Wir bleiben noch drei Tage in Maastricht. Am Sonntag feiert das Museum Bonnefanten „25 years! Maastricht Museum in Centre Céramique“. Freier Eintritt ins Museum, und viele Aktionen im ganzen Viertel und am Museum: Workshops, ein Kunstmarkt (“Bonnefanten Art Market”) mit Original-Kunstwerken der 80er, 90er und 00er Jahre, ein 100-m-Tisch mit gratis Kaffee und Vlaai im Charles Eyck Park am Maasufer sowie Live-Musik.

Die aktuelle Hauptausstellung „Carl Cheng – Nature never loses“ ist durchaus interessant, die kleine Sonderausstellung, Folkert de Jongs Installation „The Shooting at Watou (2006)“ in der Kuppel des Bonnefanten wirkt etwas aufgesetzt.

Mo./Di, 26./27.05.2025. Der Montag wird genutzt, um für mich ein paar fällige Sachen einzukaufen. Dank guter Auswahl in der Stadt werde ich schnell fündig. Nicht ganz so schnell geht es mit unserer Gas-Reserveflasche. Jansen Nautica – gleich um die Ecke – hat keine passende am Lager, verspricht aber Nachschub für den nächsten Tag. Kein Problem, warten sind wir ja gewohnt.

Der Dienstag vergeht im Fluge. Gasflasche abholen. Noch einmal ein bisschen im Boot rumräumen und zack, ist der Tag vorbei. Ein interessante Tapas-Platte im Lumière im Hafen beschert uns ein schönes Abschiedsessen.

Mittwoch. Aufbruch gegen 10 Uhr zusammen mit einem Neuseeland(!)-beflaggten Boot aus t’Bassin. Immer wieder von Regenphasen begleitet. Aber, zur Belohnung wartet eine noch offene Kammer in der Lanaye-Schleuse auf uns.

Wir können sofort einfahren. Als die Kammer oben ist, setzt ein Platzregen ein. Und ich muss ins Büro laufen, um uns für die, nach wie vor kostenlose, Wallonie-Passage anzumelden. Die Vergabeprozedur haben wir schon zweimal über uns ergehen lassen – in 2022 und in 2024. Ich bringe, etwas durchnässt, beide Papiere ins Büro. Kommentar vom sehr freundlichen Mitarbeiter: „Sie haben doch UKW an Bord. Da hätten Sie die M.E.T.-Nummer einfach durchgeben und ohne weitere Anmeldung gleich weiterfahren können“. OK, jetzt weiß ich’s.

Der Stadthafen in Liège überrascht mit dutzenden leerer Visiteur-Plätze. Gegen 15 Uhr kontrolliert ein Mitarbeiter des Hafenbüros alle Anlieger. Wir nutzen die Gelegenheit nach dem Tor-Code (ohne den kommt man nicht raus) und den Büroöffnungszeiten zu fragen. Wir belassen es bei der Anmeldung – für einen Ausflug sind wir heute zu faul, bzw. zu müde.

Tatsächlich, es kann losgehen

Maasbracht – Maastricht

Maasbracht. Am Montag sind die benötigten Austauschteile fürs Bug- und Heckstrahlruder immer noch nicht da. Sie sollen nun, aber ganz bestimmt, am Mittwoch eintreffen. Ruud, den ich zufällig bei Erwin vor dem Laden treffe, meint, wir sollten einfach das schöne Wetter für einen Bootsausflug ausnutzen. Danach ist uns aber nicht zumute. Innerlich sind wir viel zu unruhig, wie es weitergeht, sollten die Teile weiterhin ausbleiben.

Do., 22.05.2025, Vetus hat nun endlich gestern nachmittag geliefert und Dominic kommt am Vormittag mit einem Kollegen zum Einbau. Mit einem kleinen Hindernis (falsche Stecker an den Kabelsträngen) sind sie nach 1 1/2 h erfolgreich fertig. Uns ist ein sofortiger Aufbruch zu hektisch und wir vertagen ihn auf morgen.

Fr.., 23.05.2025, sage und schreibe 21 Tage nach unserem Eintreffen in Maasbracht können wir „Leinen los“ rufen und nach Maastricht aufbrechen.

Der Julianakanaal, den wir im vergangenen Jahr umständlich umfahren mussten, wurde am 01. Mai 2025 nach 7 monatiger Schließung wiedereröffnet. Die 36 Kilometer lange, künstlich angelegte Wasserstraße zwischen Maastricht und Maasbracht ist eine stark befahrene Schifffahrtsroute zwischen Häfen in den Niederlanden, Belgien und Frankreich und läuft parallel zu einem seit 1822 nicht mehr schiffbaren Teil der Maas, der sogenannten Grenzmaas.

Durch die Umbaumaßnahmen ist es jetzt möglich, dass 190 m lange und 11, 4 m breite Schiffe mit einem Tiefgang von 3,5 m, und damit auch ein Schubverband mit zwei Leichtern, den Kanal befahren können. 

Die Passage verläuft zügig und ohne Probleme. Beim Drama in der Maasbrachter Schleuse sind wir nur Zuschauer. Zum Glück kann die Katastrophe (sehr knapp) verhindert werden. Gegen 16 Uhr fahren wir in unseren Lieblingshafen t’Bassin ein.

Samstag, 24.05.2025. Ein Abstecher zu DeBeente. Es wird noch ein bisschen an Monikas Rad nachjustiert. Dann Wochenendeinkauf bei Albert Heijn. Zurück im Hafen fängt es an zu regnen. Und hört bis zum Abend nicht auf.

Der Start in die Saison 2025 zieht sich

Berlin – Maasbracht/Maastricht – Düsseldorf – Maasbracht

Berlin, die letzten Tage im April: Die Altlasten aus Büroschließung und Teilverkauf haben wir soweit erfolgreich hinter uns gebracht. Obwohl, der Insolvenzverwalter verpasst uns noch aktuell ein „Abschiedsgeschenk“ – einen Anfechtungsanspruch gegen die Berliner Volksbank (fürs ergo-Girokonto). Die Bank reicht natürlich die Nachforderung an mich durch. Ich hoffe, das war es dann auch.

Fr., 02.05.2025, per Mietwagen von Berlin zum Boot in Maasbracht. Für die 640 km brauchen wir wegen eines Monsterstaus Nähe Bielefeld (A2 Vollsperrung, LKW-Brand) satte 10 h.

Am Samstag warten schon unsere neuen Fahrräder im knapp 50 km entfernten Maastricht auf uns. Der größte i:SY-Händler in den Benelux-Staaten, DeBeente, hatte uns einen unschlagbar guten Preis eingeräumt. Die Übergabe ist gut von Raoul vorbereitet und wird zügig abgewickelt. Zurück in Maasbracht prüfen wir gleich die Anbordnahme der Räder in den vorhandenen Radträgern. Bestens, alles passt perfekt.

Zur Rückgabe unseres One-Way-Mietwagens geht es am Sonntag nach Düsseldorf. 2 1/2 Tage reichen gerade so für ein umfangreiches Besuchsprogramm. Für die Nutzung kultureller Angebote ist diesmal zu wenig Zeit. Aber die Treffen und das Zusammensein mit Freund:innen ist wieder wunderschön.

Mi., 07.05.2025, zurück in Maasbracht dreht sich nun alles um die Kato 2. Das Schiff ist unglaublich dreckig vom Winterfreilager ins Wasser gekommen. Das Rund-um-Putzen kostet viel Energie und Ausdauer. Leider verzögert sich auch die Reparatur der Fernbedienung für Bug- und Heckstrahler sowie der Austausch eines Temperaturmessers aufgrund fehlender Teile.

Harry hat uns den Kahn an den Warteanlegebereich zum Kran gepackt. Hier können wir auch bis zur Abreise liegenbleiben. Wir fügen uns in diese etwas ungewöhnlich lange „Zwischenzeit“ ein. Rennie bei Linssen besuchen, Einkaufen, Bunkern, Aufräumen u.v.a.m.

Heute, Montag, 19.02.2025, warten wir auf Dominic für die letzten beiden Reparaturen. Morgen soll es endlich losgehen.

In der vielen Zeit, die wir im Augenblick haben, machen wir ein paar Planspiele zu unser Saison-Route. Das Ziel soll Saint-Jean-de-Losne an der Saône sein. Geplant als Winterlager 25/26. Bisher sind die VNF Meldungen durchaus hoffnungsvoll. Aber, es fehlt auch noch eine Liegeplatz-Bestätigung von David, dem Chef der Marina in St.-Jean.

Neues vom Hacker und ein Ausblick auf 2025

Berlin

Hackerangriff – Teil 1

Samstag, 9.11.2024. Gar nicht so einfach, nach dem – leider erfolgreichen – Hackerangriff im Herbst 2024 wieder in den Normalmodus zu kommen. Allein das Löschen der weit über 40.000 (!) von Bots (also von „Robotern“) generierten Spam-Blogs dauerte Tage (immer mit Rücksicht darauf, nicht versehentlich alte, von mir erstellte, Blogs zu löschen).

Einem möglichen, erneuten Einfallstor wurden beim Provider (DomainFactory) mit neuen Passworten und mit einem zugebuchten Sicherheitsmodul vorerst Rechnung getragen. Mal sehen, wie lange das hält. Den Editor vom WordPress-Theme hat es auch erwischt. Texteingabe ist ok … aber die Bildeingabe und -anordnung sind zerschossen. Auch hier hat die Reparatur einiges an Zeit gekostet.

Hackerangriff – Teil 2

Do., 16.04.2025. Die Euphorie auf ein Happy End im neuen Jahr wandelte sich bereits im Februar zum Wunschdenken. 20.000 neue Bots zeigten klar an, dass die Malware (Schadsoftware) immer noch in den Tiefen unseres Webspaces versteckt ist. Nun half nur noch das „große Besteck“. Heißt: ein weiteres, teures IT-Security-Tool samt Analyse-Team. Irgendwann im März kam dann die Meldung „Malware removed“.

Und heute, vier Monate nach dem letzten Crash – Wieder einmal hoffen wir, dass nun alles gut wird.

Es ist uns ein absolutes Rätsel, warum unser kleiner Reiseblog Objekt der Begierde eines Hackers wurde. Bei uns kann man keine Geheimnisse entdecken, der Nutzer- bzw. Besucherkreis ist relativ klein. Es gibt keine Shopintegration, Kontaktformulare und Kommentarfunktionen sind deaktiviert.

Anyway, die Verursacher sind ja „nur dumme Maschinen“, die allerdings von unangenehmen Menschen programmiert werden.

Ausblick. Wie geht es nun weiter?

Wir werden versuchen, die Lücke zwischen Ende 2023 und dem Beginn der neuen 2025er Saison schrittweise rückwirkend zu schließen. Die dann kurzgefassten alten Berichte bekommen dementsprechend auch die alten Veröffentlichungszeiten.

Unsere „Berliner Sorgen“ Ende 2023 konnten wir im Lauf des letzten Jahres relativ gut bewältigen. So ist nun der Kopf wieder frei fürs „Bootfahren“ und wir blicken hoffnungsvoll auf den Saisonstart Anfang Mai aus dem Winterlager in Maasbracht.

Ziel? Grobe Richtung Frankreich, östliche Mitte. Route noch offen. Aber wir haben ja wieder fünf Monate Zeit!

2023, ein kurzes Fazit

Golm

Das Jahr war phantastisch. Die Strecke von Maasbracht (NL) über die Wallonie (B) bis Pont-a-Bar (F) ist uns wohlbekannt und immer wieder wunderschön. Die Fahrt über Reims zur Saône war eine spannende Reise durch die Champagne und die Bourgogne. Den südlichsten Punkt erreichten wir in Saint-Jean-de-Losne. Ein echter Cliffhanger – wir sind gespannt, wie es dann später einmal weiter geht.

Die Rückfahrt über den Canal du Rhône au Rhin bleibt unvergesslich. Speziell im ersten Abschnitt sind Dole und Besançon malerische Perlen am landschaftlich herrlichen Doubs.

So unbeschwert, wie das Tourjahr begann, ist es am Ende doch arg von unseren „Berliner Sorgen“ überlagert worden. Wir verlassen das Boot etwas hektisch und werden uns wohl für geraume Zeit nicht um Schiff und Reiseplanungen kümmern können.

Eckdaten 2023:

Start: 28.04.2023, Ende: 23.09.2023 – 5 Monate (148 Tage)

Motorstunden: 286 (1292 seit Inbetriebnahme)

Kilometer: 2178 (5994 seit Inbetriebnahme)

Um die Tourkarte 2023 im Detail zu sehen, einfach auf das Bild klicken.

Der Blog der 2023er Tour ist abgeschmiert. Es bleibt nur ein später Nachtrag im Überblick

Düsseldorf – Oberhausen – Henrichenburg – Münster – Bad Essen – Minden – und im Rutsch zurück nach Golm

Mit der Abfahrt aus Düsseldorf am 04.09.23 steht fest, dass wir nicht ins Winterlager nach Maasbracht fahren. Die Krise im Büro hat sich zwischenzeitlich weiter verschärft. Das Ausmaß steht derzeit noch nicht im Detail fest – aber die Zeichen stehen auf schweren Sturm. Wer weiß, ob wir 2024 überhaupt noch Boot fahren können.

Mo.-So., 04.-07.09.2023. Montag, die letzten 43 km auf dem Rhein. Düsseldorf – Oberhausen (Gasometer). Di., Oberhausen – Henrichenburg.

Donnerstag. Nach Henrichenburg wechselt der Rhein-Herne-Kanal in den Dortmund-Ems-Kanal. Die 50 km nach Münster sind schleusenlos, das Wetter ist hochsommerlich, der Schiffsverkehr nur sehr sparsam vorhanden – easy riding.

Fr.-So., 08.-10.09.2023. Im Stadthafen von Münster liegt nur ein einziges Schiff. Wir gehen an unsere „alte“ Anlegestelle zwischen dem „Pasta e Basta“ und der (mittlerweile ehemaligen) Harley Davidson Niederlassung. Der Fokus des Besuches liegt auf der bevorstehenden Beerdigung von Gisela. Requiem und Beisetzung am Freitag, viele Treffen und Gespräche mit Familie und Freunden.

Am Mo., 11.09.2023 geht es von Münster über Bad Essen zügig nach Minden. Liegeplätze sind mehr als nur knapp – der Hafen wird ausgebaggert. Aber Thomas hat uns einen Liegeplatz für eine Nacht „freigeschaufelt“.

Fr., 15.09.23, wir starten aus Minden in die letzten Etappen nach Golm. Die Strecke ist unspektakulär, man kann auch langweilig sagen. Der verunglückte Frachter bei Peine macht uns keine Probleme mehr. Mittlerweile ist ein niederländisches Bergungsteam eingetroffen und da der Kanal an der Unglücksstelle breit genug ist, können wir in Schleichfahrt passieren. Am Sa., 23.09.2023 treffen wir im Winterlager in Golm ein. Das war’s für dieses Jahr.

Jetzt warten ganz andere Aufgaben auf uns.

Düsseldorf und ein (Bahn-)Ausflug zum Rolandseck

Düsseldorf

Fr.-So., 01.-03.09.2023. Am Freitag gehen wir für ein paar Tage von Bord. Das hat gute Tradition – wir werden wieder bei Petra und Hanno wohnen. Mit den Rädern fahren wir nach Wersten, mit einer Kaffeepause bei Monika in der Carlstadt. Das Wetter meint es nicht gut mit uns. Bei Monika kommen wir schon völlig durchgeweicht an. Und im der Hoffnung, dass es später besser wird, erwischt uns der zweite Starkregen auf dem Weg nach Wersten. Am Nachmittag bringt uns Petra noch einmal zum Hafen. Wir nutzen die Möglichkeit am Liegeplatz(!) zu tanken.

Der Samstag ist Ausflugstag – Ziel, das Arp Museum, Bahnhof Rolandseck. Die Idee, dies mit der Deutschen Bahn zu tun, ist grundsätzlich eine gute. Aber, die DB tut alles, um unsere Geduld (auf der Hin- wie der Rückfahrt) auf eine wirklich harte Probe zu stellen. Der Mittelteil des Tages ist dagegen wunderschön. Die Ausstellung „Kosmos Arp, Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp“ hervorragend kuratiert, das Museum an sich bereits einzigartig. Also, unterm Strich ein schöner Tag.

Am Sonntag radeln Petra und Monika zum Unterbacher See um zu segeln – und scheitern (schon wieder) am fehlenden Wind. Unser diesjähriger Besuch in Düsseldorf endet bei herrlichem Wetter im Garten des Landgasthofs Krevet in Himmelgeist.

Am Niederrhein nichts Neues. Koblenz bis Düsseldorf

Koblenz – Oberwinter – Hitdorf – Düsseldorf

Mo.-Do., 28.08.-31.08.2023. Ab Koblenz verlassen wir den Oberen Mittelrhein und ab Bonn beginnt der Niederrhein. Da wir die Rheinstrecke Koblenz-Duisburg schon dreimal befahren haben (2020 zu Berg und zu Tal, 2021 zu Tal) ist im diesjährigen Blog nur wenig Neues zu berichten. Wer möchte, kann über die „Suchen …“-Funktion einfach auf die älteren Berichte zurückgreifen.

Montag nach Oberwinter, die Hafeneinfahrt liegt in der Fahrrinne bei fast 2 m. Alles ok. Der Hafen ist ungewöhnlich wenig belegt. Ein vorgelagerter Bonner Vereinshafen ist komplett leer. Wir bleiben noch für einen Einkaufstag. Auf den Besuch des Arp Museums verzichten wir, da ein Ausflug mit Petra und Hanno am Samstag aus Düsseldorf geplant ist.

Mittwoch geht es an Bonn und Köln vorbei. Im Vereinshafen Leverkusen Hitdorf ist Tagestourschluss. Donnerstag dann bis Düsseldorf. Einen Liegeplatz bekommen wir mit telefonischer Anmeldung im DYC Düsseldorf Golzheim.

Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal, Teil 2 – bis Koblenz

St. Goar – Koblenz

Sa,/So., 26./27.08.2023. Samstag, die Aufregung um die Loreley ist überstanden. Heute geht es völlig entspannt in den zweiten Abschnitt des Oberen Mittelrheintals.

Von St. Goar (559) bis Koblenz (590) stehen noch einmal 31 km mit Burgen, Schlösser oder Burgruinen von einer bedeutenden Geschichte auf unserem Sightseeing-Programm. Könige, Fürsten, Grafen, Bischöfe, sie alle bauten „ihre“ Burg am Rhein, um mit Hilfe von Zöllen die Kassen aufzubessern.

Der Yachthafen in Koblenz war telefonisch nicht erreichbar. Also auf gut Glück rein und Staunen – der gar nicht so große Hafen hat reichlich Platz für Gastlieger. Nach einer wiederum frühen Ankunft in Koblenz geht es noch zum Einkaufen. Der Rest des Tages und am Sonntag heisst „Füße hochlegen“ und süßes Nichtstun.

Schlösser, Burgen und ein Mythos, die Loreley

Bingen – St. Goar

Fr. 25.08.2023. Am frühen Morgen noch kräftiger Regen und tiefe, dunkle Wolken. Wenn das so bleibt, werden wir wohl erst morgen weiterfahren. Aber im weiteren Verlauf hellt es sich auf. Der Wetterdienst sagt, gegen 10 Uhr wird es wieder besser und bleibt bis zum Nachmittag trocken.

Also doch, wir fahren kurz nach 10 Uhr los. Die geplante Tagestour geht von Bingen (527) nach St. Goar (559). Die 32 km sind kein Thema. Nur, wir werden um die Loreley fahren und haben als Mittelrhein-Novizen doch etwas Respekt vor dieser sagenumwobenen Rhein-Passage.

Das Gebiet des Welterbe Oberes Mittelrheintal erstreckt sich auf einer Länge von 67 Kilometer über beide Seiten des Rheins zwischen Bingen im Süden und Koblenz im Norden. Es reicht von Flusskilometer 526 bis 593 und umfasst eine Fläche von rund 620 Quadratkilometern. Es ist gekennzeichnet durch eine hohe Konzentration an bedeutenden Kulturdenkmälern in R(h)einkultur.

Das Wetter am heutigen Fahrtag entwickelt sich zum Guten. Die Sonne bricht durch, der Gegenverkehr kommt nur stoßweise und überholt werden wir auf der gesamten Tour nur von zwei großen Schiffen.

Von der Loreley können wir berichten, dass wir eine schöne, unkomplizierte Durchfahrt hatten. Hinter uns keinen drängelnden Frachter oder Fahrgastschiff und so gut wie keinen Gegenverkehr. Die Fahrrinne ist in der Tat eng aber die Betonnung ist gut sichtbar gesetzt. Stromschnellen gibt es, waren aber kein Problem.

Die Signalsysteme der „Wahrschauen“ haben wir gesehen – aber (trotz Nachlesen im Internet) nicht wirklich verstanden. Zum Glück gilt es nur für Fahrzeuge und Verbände von über 110 m. Diese haben sich vor Einfahrt bei der Revierzentrale Oberwesel zu melden.

Knapp 4 Kilometer nach der Loreley landen wir in einen kleinen Hafen außerhalb St. Goar. Vorher haben wir uns per Telefon angemeldet. Wir bekommen eine Box genannt und registrieren uns per Umschlagformular (in das auch die Hafengebühr gesteckt wird). Bis auf einen einzigen Bootsbesitzer sind keine weiteren Menschen da. Am Abend herrscht hier eine surreale Atmosphäre.

Bingen, Tor zum Oberen Mittelrhein

Mainz – Bingen

Mi./Do., 23./24.08.2023. Am Mittwoch starten wir in die Mini-Strecke von Mainz (500) nach Bingen (527). In Bingen, dem Tor zum Oberen Mittelrhein, wollen wir uns im Yachthafen bei den ortsansässigen Bootsfahrern schlaumachen, welche speziellen Verhaltensweisen für die Loreley-Passage zu beachten sind.

Die frühe Ankunft in Bingen gibt uns die Möglichkeit, uns um unsere leere Reserve-Gasflasche zu kümmern. Nach wie vor ist unser Gasflaschentyp schwer zu bekommen. Auf telefonische Nachfrage erfahren wir, dass die Flasche bei Toom vorrätig ist Also, Räder runter und, an der Nahe entlang, zum Baumarkt nach Büdesheim.

Am Donnerstag müssen wir unbedingt zum Einkaufen und nutzen das, um uns nebenbei ein wenig in der kleinen Stadt umzuschauen. Bingen am Rhein, 25.000 Einw., ist eine kreisangehörige Stadt im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Der ursprüngliche Name der Siedlung war Bingium, keltisches Wort eventuell für „Loch im Fels“, Bezeichnung für die Untiefe hinter dem Mäuseturm, bekannt als Binger Loch. Aber dazu später mehr.

Bingen war Ausgangspunkt der Ausoniusstraße, einer römischen Militärstraße, welche die Stadt mit Trier verband. Die Region ist wirtschaftlich durch den Weinbau geprägt, zumal sich in Bingen vier Weinanbaugebiete (Rheinhessen, Mittelrhein, Nahe und Rheingau) treffen. Die (nicht schiffbare) Nahe fließt in Bingen bei Flusskilometer 529,1 von links in den Rhein. Ihre Mündung gilt als Grenze zwischen Oberrhein und Mittelrhein.